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Wissenschaft des Judentums goes digital: Neue Möglichkeiten, Herausforderungen und Spannungen

Der Beitrag ist eine Selbstreflexion über den Einfluss der Digital Humanities auf die Jüdischen Studien, eine Überlegung zu fortbestehenden und neuen Spannungselementen innerhalb der Disziplin. Im Zentrum steht die Frage: Wie verändern die digitalen Methoden die Jüdischen Studien

Published onApr 27, 2022
Wissenschaft des Judentums goes digital: Neue Möglichkeiten, Herausforderungen und Spannungen
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In den vergangenen Jahren wurde das 200-jährige Bestehen der Wissenschaft des Judentums gewürdigt: des ersten systematischen Versuchs, das moderne wissenschaftliche Studium der Juden und des Judentums zu einem eigenständigen akademischen Fach zu machen1. Je nachdem, was wir als den ersten Schritt in diesem Unternehmen betrachten, ist entweder 1818 oder 1819 das Jubiläumsdatum: 1818 wurde Leopold Zunzs2 berühmter Text Etwas über Rabbinische Literatur veröffentlicht.3 Ein Jahr später wurde der Verein für Cultur und Wissenschaft der Juden gegründet.4 Beides sind legitime Bezugspunkte, die symbolisch für die Gründung der ›Wissenschaft des Judentums‹ stehen. Worin jedoch Einigkeit herrscht, ist die Zuschreibung der Rolle als Begründer der Wissenschaft des Judentums an Leopold Zunz und seinem intellektuellen Kreis im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts. Trotz seiner verdienstvollen Bemühungen sollte Zunz seinen Traum, die Wissenschaft des Judentums zu einer akademischen Disziplin zu machen, zu Lebzeiten nicht verwirklicht sehen. Erste Lehrstühle für das Fach ›Jüdische Studien‹ wurden im deutschsprachigen Raum erst Anfang der 1960er Jahre in Wien usw. gegründet.

Im Folgenden sollen die wichtigsten Elemente der Debatte um die Begriffe Judaistik und Jüdische Studien kurz erläutert werden. Die Diskussion um diese Begriffe bezieht sich auf den deutschsprachigen Raum. In der englischsprachigen Welt werden die Begriffe ›Jewish‹ oder ›Judaic Studies‹ jedoch weitgehend als Synonym verwendet.

Im Deutschen ist der Begriff Judaistik eine traditionelle, d.h. aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert stammende Bezeichnung, die in Übereinstimmung mit anderen Bereichen der (philologischen) Wissenschaft geprägt wurde (vergleichbar mit anderen Bereichen wie ›Anglistik‹, ›Italianistik‹, ›Orientalistik‹ und dergleichen). Jüdische Studien ist eine wesentlich jüngere Bezeichnung und eine Lehnübersetzung aus dem angloamerikanischen Sprachgebrauch.5

Wissenschaft des Judentums ist der Vorläufer beider Begriffe aus dem 19. Jahrhundert. Als die Disziplin in den 1960er Jahren ihren Neubeginn erlebte und schließlich offiziell in die akademische Welt eingeführt wurde, erschien die Verwendung der ursprünglichen Terminologie aus zwei Gründen nicht angemessen. Zum einen aus ideologischen Gründen, d.h. um eine klare Zäsur zu der im 19. Jahrhundert entstandenen Disziplin zu schaffen, und zum anderen aus technischen Gründen, die mit der deutschen akademischen Welt zusammenhängen. Das Wort ›Wissenschaft‹ konnte in einem geisteswissenschaftlichen Fachbereich nicht funktionieren. Die traditionelle Wahl der Bezeichnung ›Judaistik‹ schien passender.6 Tatsächlich hatte die Judaistik eine eher philologische Ausrichtung, wie es der deutschen akademischen Tradition entsprach.

Erst die 1979 vom Zentralrat der Juden in Deutschland gegründete Heidelberger ›Hochschule für Jüdische Studien‹ führte den Begriff ›Jüdische Studien‹ als Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch ein, in Analogie zu ›Jewish Studies‹.7 Der neue Begriff zielte darauf ab, die semantische Bedeutung von ›Judaistik‹ über die Grenzen von Philologie und Altertumskunde hinweg zu erweitern, indem er sich auf ein umfassendes Studium des Judentums über alle historischen Epochen hinweg und in all seinen verschiedenen Erscheinungsformen bezog. Dies führte jedoch zu einem Konflikt mit Vertretern der alten Terminologie, auch aufgrund der Tatsache, dass der deutsche Begriff ›Studien‹ als Hinweis auf eine eher vorläufige Untersuchung und keineswegs als tiefgründig und kritisch wahrgenommen wird.8

Anfangs war der in Heidelberg neu geprägte Begriff eher ungebräuchlich, doch 40 Jahre später wird er nun häufiger verwendet und hat sich durchgesetzt. Einige Gelehrte verwenden ihn als vollständiges Synonym für Judaistik. In diesem Beitrag habe ich mich für den Begriff ›Jüdische Studien‹ entschieden, ohne polemische Absicht, sondern um einen umfassenderen Ansatz für das Studium des Judentums zu bieten.9 Den Begriff Wissenschaft des Judentums verwende ich, wenn er sich auf die spezifische Bewegung des 19. Jahrhunderts bezieht, wenn er von anderen Autoren selbst verwendet wurde oder wenn ich bewusst eine Brücke zwischen der Gegenwart und den Anfängen der Disziplin im 19. Jahrhundert schlagen wollte, wie im Titel. Für alle anderen Verweise auf die aktuelle Disziplin habe ich den Begriff Jüdische Studien verwendet, da er mir inzwischen recht gebräuchlich erscheint und umfassender ist als Judaistik.10

Eine neue Herausforderung für die heutigen Jüdischen Studien sind die Digital Humanities, die langsam aber sicher eine kleine methodische Revolution auslösen. Im Folgenden werde ich, auch im Hinblick auf meine eigene Herangehensweise an mein aktuelles Forschungsprojekt, einige analytische Überlegungen zu dieser neuen methodologischen Herausforderung anstellen, die neue Spannungen hervorruft und alte Spannungen innerhalb der Disziplin aufrechterhält.

Nachdem ich Erfahrungen mit einer Vielzahl von Ansätzen zu den Jüdischen Studien gesammelt hatte, von der mittelalterlichen Kodikologie und Paläographie bis hin zur modernen Kultur, Geschichte und Literatur, arbeite ich nun an einem DH-Forschungsprojekt mit einer klaren historischen Perspektive. Mein Projekt mit dem Titel ›Minhag Italia‹: Variationen des Jüdischseins im 19. Jahrhundert im Spiegel italienischer Gebetbücher. Eine digitale Analyse verwendet italienische jüdische Gebetbücher aus dem 19. Jahrhundert als Objekte historischer Forschung. Es geht von der Annahme aus, dass die kleinen Unterschiede in den vielen Neudrucken dieser kanonischen Texte tatsächlich wichtige Unterschiede in der (Selbst-)Wahrnehmung einer bestimmten jüdischen Gemeinschaft darstellen. Ich verwende DH-Werkzeuge, um diese Unterschiede herauszufinden und zu analysieren. Meine Aufgabe wird es dann sein, ihre Bedeutung zu interpretieren. Durch die Interpretation dieser kleinen Textveränderungen werde ich versuchen, u.a. die folgenden Forschungsfragen zu beantworten: Welche sozialen, politischen und kulturellen Veränderungen lassen sich aufgrund dieser Textänderungen erkennen? Wie bezeugen Gebetbücher den Aufbau jüdischer Identität bei ihren Besitzern? Welches Verhältnis zur christlichen (in diesem Fall katholischen) Mehrheit spiegelt sich in diesen liturgischen Veränderungen wider?

1. Gershom Scholem und Michael Meyer

Immer wieder haben Wissenschaftler_innen der Jüdischen Studien methodologische Spannungen innerhalb der Disziplin festgestellt und Vorschläge zum Umgang mit ihnen gemacht. Zwei der berühmtesten Analysen des Zustands der Disziplin wurden von zwei prominenten Forschern der jüdischen Geistesgeschichte aus verschiedenen Generationen unternommen, nämlich von Gershom Scholem (1897–1982)11 und Michael Meyer (*1937).12 Mit einem Abstand von über 60 Jahren haben beide den jeweils aktuellen Stand der Disziplin analysiert und 1944 bzw. 2007 Aufsätze zu diesem Thema veröffentlicht. Beide haben Spannungen und Probleme der Disziplin herausgearbeitet, wobei sie meist eher ein Bild des ›Stands der Dinge‹ zeichneten als konkrete Lösungen für die von ihnen beschriebenen Probleme vorzuschlagen. Was in jedem Fall interessiert, ist die selbstreflexive Analyse einer Disziplin von innen heraus in zwei sehr unterschiedlichen historischen Perioden, da sie einen Rahmen für die gegenwärtige Selbstreflexion des Faches bieten können. Im Folgenden kann nur ein kurzer Überblick über Scholems und Meyers Überlegungen zum Bereich der Jüdischen Studien aus verschiedenen Blickwinkeln gegeben werden, keineswegs ein direkter Vergleich zwischen den beiden Autoren oder zwischen den Inhalten ihrer Überlegungen. In vielerlei Hinsicht sind die jeweiligen Kontexte der beiden Wissenschaftler nicht vergleichbar: Scholem war ein in Deutschland geborene israelischer Professor für jüdische Mystik, der hauptsächlich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts tätig war, Meyer ein amerikanischer Historiker der 2000er Jahre. Es geht mir hier vor allem darum, zwei einflussreiche Reflexionen über das Fachgebiet vorzustellen, von denen sich die letzte explizit mit der ersten verbindet. Sie können eine solide Grundlage für meine eigenen Überlegungen darstellen.

In seinem Werk The Science of Judaism – Then and Now13 beschreibt Gershom Scholem zwei verschiedene, miteinander konkurrierende Tendenzen, die von Anfang an in der Wissenschaft des Judentums vorhanden waren, eine destruktive und eine konstruktive: Die Liquidierung des Judentums als lebendiger Organismus oder die »Entjudung« einerseits14; andererseits die Umgestaltung15 des Judentums in etwas anderes als das, was es ist. Die erste Tendenz wird laut Scholem durch den berühmten Satz verkörpert, der einem der prominentesten Akteure der Wissenschaft des Judentums, dem mährischen Bibliographen Moritz Steinschneider (1816–1907)16, zugeschrieben wird: »Wir haben nur noch eine Aufgabe: den Überresten des Judentums ein würdiges Begräbnis zu geben«.17 Scholem verwies auf die Tatsache, dass trotz der bahnbrechenden Arbeit der ersten Vertreter der Wissenschaft des Judentums deren innere und äußere apologetische Absichten, die von den Bedürfnissen des Zeitalters der bürgerlichen Emanzipation der Juden diktiert worden seien, zwar lobenswert und notwendig gewesen seien, aber letztendlich einen »Bann«18 über die jüdische Geschichte gelegt hätten. Dieser »Bann« bestand darin, das Judentum auf eine Sammlung antiker Texte zu reduzieren, sozusagen ein historisches Monument, das die lebendige Dimension des Judentums völlig außer Acht lässt. Nach Scholems Ansicht besteht diese lebendige Dimension des Judentums aus einigen von der jüdischen Wissenschaft vernachlässigten Bereichen wie dem Chassidismus, der Kriminalgeschichte und vor allem der jüdischen Mystik. Die Mystik war schließlich genau der Bereich, dem Scholem seine gesamte akademische Karriere widmete. Lange Zeit galt er als der Vater des Studiengebiets der jüdischen Mystik. Heute wissen wir, dass er in seiner Analyse übersehen hat, dass er gerade in den von ihm kritisierten Vertretern der Wissenschaft des Judentums bedeutende Vorläufer hatte.19 Die zweite Tendenz, die Scholem beschrieb, stand in unmittelbarem Zusammenhang mit der ersten und war im Wesentlichen die konstruktive Phase, die auf die erste destruktive Auswahl folgte, d.h. die Darstellung nur ausgewählter Elemente des Judentums, die den verbleibenden Teil des oben erwähnten absichtlichen Vergessens darstellten.

Über 60 Jahre später stellte der amerikanische Historiker der jüdischen Geschichte, Michael A. Meyer, ähnliche Überlegungen an und konstatierte »two persistent tensions within the Wissenschaft des Judentums«.20 Zum einen attestierte er eine Spannung zwischen religiösen und säkularen Ansätzen; zum anderen orientiert sich die Wissenschaft des Judentums, laut Meyer, entweder nach innen, in die jüdische Gemeinschaft hinein, oder nach außen, in die nichtjüdische Wissenschaft und Gesellschaft.21 Auch Scholem hatte dieselben Spannungen als gemeinsame Nenner beider Tendenzen identifiziert. Die erste Spannung betrifft die Tatsache, dass die Wissenschaft des Judentums lange ein überwiegend religiös betriebenes Unternehmen war.22 Beide Wissenschaftler stellten fest, dass ein Großteil ihrer Förderer Rabbiner waren, die »ihre Arbeit entweder als Dienst an der Religion oder als inhärent religiöse Aufgabe betrachteten«.23 Scholem sah nur zwei Ausnahmen von diesem Muster, nämlich Leopold Zunz und Moritz Steinschneider. Nach seiner Ansicht gelang es Zunz und Steinschneider, das Judentum ohne religiöses Programm zu studieren. Meyer fügte diesen beiden auch den Historiker Isaak Markus Jost (1793–1860)24 hinzu, dem es, laut Meyer, um die Befreiung der Wissenschaft von den Zwängen der Theologie ging.25 In dieser Würdigung hob Meyer außerdem hervor, dass es Scholem selbst »nicht an religiösen Motiven für seine Gelehrsamkeit mangelte.«26 Sowohl Scholem als auch Meyer verweisen bei der Frage nach religiösen Ansätzen in der Wissenschaft des Judentums auf deren Ursprünge im 19. Jahrhundert, auch wenn sie das Fortbestehen einer solchen Tendenz in ihrer Zeit beklagen. Im 19. Jahrhundert konnte ein religiöser oder sogar rabbinischer Hintergrund konkrete Auswirkungen auf die wissenschaftliche Herangehensweise an das Studium des Judentums haben, wenn wir zum Beispiel an die prominente Debatte über die Legitimität der Anwendung wissenschaftlicher Textkritik auf die Tora denken.

Es ist wichtig zu betonen, dass dieser Aufsatz eine Zusammenfassung der historischen Debatte zu diesem Thema darstellt, und zwar nur als Grundlage für eine heuristische Frage, die er aufwerfen möchte.

Heute gilt es zu fragen, ob diese alte Spannung zwischen religiösen und säkularen Ansätzen fortbesteht und mit der Begegnung der Jüdischen Studien mit dem DH neue Facetten annimmt oder ob sie irrelevant geworden ist. Dabei stelle ich die These auf, dass die Verbreitung der multidisziplinären Zusammenarbeit, die durch die digitalen Ansätze gefördert wurde, zur Ausrichtung der Disziplin auf ›säkulare‹ Ziele beigetragen und damit eine Tendenz verstärkt hat, die ohnehin dem ›digital turn‹ vorausging.

Die zweite von Meyer beschriebene Spannung ist eine Folge der bereits von Scholem erwähnten apologetischen Intentionen. Meyer stellt jedoch klarer heraus, dass diese apologetischen Absichten nicht nur auf die nichtjüdische Welt, also nach außen, gerichtet waren, sondern auch innerjüdischen Polemiken und Dynamiken zugrunde liegen konnten. Diese zielten auf eine Regeneration des jüdischen Lebens im Zeitalter der Emanzipation ab, freilich unter veränderten Modalitäten und unterschiedlichen Zielen.27

2. Jüdische Studien und der digital turn

Die Jüdische Studien befinden sich am Beginn einer neuen Phase: ihres ›digitalen Zeitalters‹.28 Der vorliegende Beitrag möchte eine Selbstreflexion über den Einfluss der DH auf die Jüdischen Studien sein, eine Art analytische Skizze einiger neuer und mancher fortbestehenden Spannungselemente innerhalb der Disziplin. Eine Reflexion über den Einfluss der DH auf die Jüdischen Studien beinhaltet notwendigerweise eine Reflexion über all die vielschichtigen Teile, aus denen sie sich zusammensetzen, also auch über die jüdische Geschichtsschreibung, die immer noch ein großer und entscheidender Teil der gegenwärtigen Jüdischen Studien ist, so wie sie ein grundlegendes Element der ursprünglichen Wissenschaft des Judentums war. Es ist aber auch eine Reflexion über die Jüdische Theologie, oder besser gesagt, über ihre Trennung von anderen Bereichen der Judaistik.

Wie so oft hat diese methodische Entwicklung, die sich aus Veränderungen in den Geistes- und Sozialwissenschaften generell ableitet und mit ihnen verbunden ist, unsere kleine, aber wachsende Disziplin später erreicht als andere Geisteswissenschaften. Das hat zum Teil mit einem langjährigen Manko der Jüdischen Studien zu tun, nämlich ihrer Schwierigkeit, mit anderen Disziplinen zu kommunizieren. In meiner eigenen Erfahrung stelle ich seit vielen Jahren fest, dass unser Studienbereich oft von allgemeineren wissenschaftlichen Trends in benachbarten Disziplinen wie Literatur, Geschichte oder Religionswissenschaft isoliert zu sein scheint. Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, dass dies auf alle Bereiche zutrifft, aber ich kann für die Italianistik bürgen,29 eine Disziplin, in der sich meine Studien über das italienische Judentum mit den Jüdischen Studien überschneiden. Dieser Trend ändert sich jedoch allmählich, was zum Teil auf die Begegnung zwischen den Jüdischen Studien und den so genannten Digital Humanities zurückzuführen ist.

Hier ist der Ort für die Klärung der Frage, ob dieser Aufsatz die DH als eigenständige Disziplin oder als Methodik betrachtet. Die digitalen Geisteswissenschaften wurden nicht immer als eigenständige Disziplin betrachtet, sondern entstanden aus der Anwendung digitaler Methoden die früher nur in den so genannten ›exakten Wissenschaften‹ üblich waren, auf geisteswissenschaftliche Themen. In der Tat mussten sich die Digital Humanities ihren Weg durch die akademische Welt bahnen und darum kämpfen, als echte akademische Disziplin anerkannt zu werden.30 Ein entscheidender Schritt, der die Akzeptanz der Disziplin auf der gleichen hierarchischen Ebene wie andere akademische Bereiche begünstigte, war die Änderung der Nomenklatur von Computational Humanities zu Digital Humanities.31

Dass die DH heute auch (nicht nur) eine eigenständige Disziplin sind, ist eine unbestreitbare Tatsache, die durch die neuen Fachbereiche der DH in ganz Europa, viele davon im deutschsprachigen Raum, belegt wird.

Die Frage, ob die DH als eigene Disziplin oder ›nur‹ als Methodologie zu betrachten ist, hat in den letzten Jahrzehnten eine lebhafte Debatte sowohl unter Befürwortern der DH als auch unter Außenstehenden entfacht.

Dieser Artikel hat weder den Platz noch die Absicht, die langanhaltende Diskussion über die Natur der Digital Humanities zu vertiefen. Er wird sich auf die Feststellung beschränken, dass die Digital Humanities zwar inzwischen auch als eigenständige Disziplin anerkannt sind, auch wenn die Diskussion darüber, ob es sich um eine Disziplin handelt, noch absolut lebendig ist und bis zur Infragestellung ihrer Existenz geht.32 Unabhängig von dieser laufenden Debatte geht dieser Artikel davon aus, dass die DH aber, wenn sie angewandt werden und mit einer anderen Disziplin verflochten sind, in der Tat auch eine Methodologie darstellen können. Der Ausgangspunkt dieses Artikels ist nämlich, dass das eine das andere nicht ausschließt. Sie können beides sein. Eine unabhängige Disziplin kann auch eine Methodologie sein. So kann die DH, eine eigenständige Disziplin, als Methodik verwendet werden, wenn sie auf einen anderen Bereich, wie die Jüdischen Studien, angewendet wird.

Deshalb werden in diesem Beitrag die Digital Humanities als eine auf die Jüdischen Studien anzuwendende Methodologie behandelt, was die Spannungen und Herausforderungen bestimmt, die hier kurz diskutiert werden.

Die wachsende Zahl von Wissenschaftler_innen der Jüdischen Studien, die sich dieser innovativen Methoden bedienen, sowie konkrete Initiativen, die darauf abzielen, Forscher_innen, die im Bereich der DH arbeiten, zusammenzubringen, zeugen davon, dass die Anwendung digitaler Methoden im Bereich Jüdische Studien nicht nur die Zukunft, sondern bereits die Gegenwart ist. Das deutlichste Zeugnis dafür ist die erste Internationale Konferenz der Digitalen Jüdischen Studien, ›#DHJewish 2021 - Jewish Studies in the Digital Age‹33, die im Januar 2021 online stattfand, organisiert vom Luxemburg Centre for Contemporary and Digital History, einem Exzellenzzentrum für die Digitalen Geisteswissenschaften.

3. Vier Transformationen und ihre neuen Herausforderungen

Wie verändern die digitalen Methoden die Jüdischen Studien? Wer kann im digitalen Zeitalter Jüdische Studien betreiben? Ich werde versuchen, diese Fragen zu beantworten, indem ich vier Bereiche aufzeige, in denen meiner Meinung nach Veränderungen in der Art und Weise, wie wir uns der Wissenschaft des Judentums nähern, stattgefunden haben oder noch stattfinden. Diese vier Bereiche des Wandels sind eigentlich allen geisteswissenschaftlichen Disziplinen gemeinsam, aber ich werde versuchen, sie speziell auf die Jüdische Studien zu beziehen

3.1 Die Verfügbarkeit von Quellen

Was die Verfügbarkeit von Quellen betrifft, so möchte ich mit einer Klarstellung beginnen, die vielleicht offensichtlich ist, aber ausdrücklich erläutert werden muss: Die einfache Nutzung einer digitalen Quelle, sei es ein gescanntes Buch oder Dokument, stellt nicht per se eine Anwendung der Digital Humanities dar. Wenn eine Forscherin oder ein Forscher einfach eine gescannte digitale Quelle liest und sie mit traditionellen Methoden untersucht, wendet sie oder er keine innovative Methodik, sondern einen traditionellen Ansatz auf ein digitales Objekt an. Dennoch kann die Anwendung digitaler Werkzeuge nicht ohne digitale Quellen erfolgen, die entweder ursprünglich in digitaler Form erstellt oder später digitalisiert wurden. Dies hat einen positiven Kreislauf aus Digitalisierung und digitalen Analysen in Gang gesetzt, die sich gegenseitig begünstigt haben. Die allmähliche Zunahme der Verfügbarkeit digitaler Quellenreproduktionen hat es den Wissenschaftler_innen ermöglicht, digitale Analysewerkzeuge immer konsequenter einzusetzen, während die Zunahme von Projekten, die solche Werkzeuge nutzen, ihrerseits die Digitalisierung weiterer Quellen begünstigt hat. Einer der wenigen Lichtblicke der aktuellen Pandemie besteht vielleicht darin, dass sie einen bereits bestehenden Digitalisierungsprozess beschleunigt und Bibliotheken und Archive dazu ermutigt hat, ihr digitales Material online zur Verfügung zu stellen, damit es für ihre Benutzer_innen zugänglich ist. Der doppelte Effekt dieser zunehmenden Digitalisierung besteht darin, dass die Forscher_innen nicht nur auf mehr Quellen zugreifen können, sondern auch leichter. Der Pionier der digitalen Geisteswissenschaften Franco Moretti, ein italienischer Gelehrter und emeritierter Professor für Geisteswissenschaften an der Stanford University hat diese methodische Revolution weitergeführt und die Bedeutung des ›distant reading‹ für die Analyse extrem großer Korpora hervorgehoben, im Gegensatz – oder besser als Alternative und Ergänzung – zu der bisher ausschließlichen Verwendung des ›close reading‹.34 In aller Kürze wäre ›close reading‹ die traditionelle Lesung eines Textes durch Wissenschaftler_innen, die eine qualitative Interpretation des Textes vornehmen. Das ›distant reading‹ hingegen ist das, was durch die Anwendung einer Maschine auf den Text ermöglicht wird. Die Maschine oder das Computerprogramm analysiert automatisch große Textmengen nach einprogrammierten Mustern, beispielsweise nach Begriffskombinationen, Textvarianten oder erwähnten Personennamen. Dies wird ›distant‹ genannt, da es ›quantitativ‹ im Gegensatz zu ›qualitativ‹ ist, da die Maschine eine viel größere Menge an Text lesen und eine große Menge an Daten produzieren kann, die Wissenschaftler_innen dann durch eine qualitative Lesung interpretieren müssen. In meinem eigenen Projekt wird das ›distant reading‹ aus einer Analyse der Textvariationen der einzelnen Gebete und der Reihenfolge der Gebete selbst bestehen.

Die höhere Verfügbarkeit von Quellen und ihre Vermehrung kann als Chance betrachtet werden, birgt aber auch zwei potenzielle Gefahren in sich: die erhöhte Schwierigkeit bei der kritischen Auswahl der Quellen und auch das Risiko, die Methode des ›close reading‹ zu vergessen, die meiner Meinung nach für Literaturwissenschaftler_innen oder Geisteswissenschaftler_innen im Allgemeinen wesentlich ist.35

Darüber hinaus ist es wichtig zu bedenken, dass die bloße Anzahl der digitalisierten Dokumente nicht die tatsächliche Anzahl der verfügbaren digitalen Objekte darstellt. Die verfügbaren digitalen Objekte sind ein Vielfaches der bereits digitalisierten Quellen, da sie bearbeitete Versionen der Originale umfassen, wie z. B. automatische Transkriptionen, kodierte Texte, Ergebnisse von Textanalysen und Text Mining usw. Denken wir zum Beispiel an die OCR (Optical Character Recognition), einschließlich ihrer genaueren Abwandlung der HTR (Handwritten Text Recognition). Die automatische Transkription eines bereits digitalisierten Textes durch eine solche Software ist an sich schon eine neue digitale Quelle, die, sobald sie weitergegeben wird, von anderen Wissenschaftler_innen für andere Arten von Analysen verwendet werden kann. Alle nachfolgenden Arten der Textanalyse und des Textmining produzieren ihrerseits Daten, d.h. neue Quellen, die Geisteswissenschaftler_innen interpretieren müssen. Das Vervielfältigungspotenzial einer einzigen digitalen Quelle ist theoretisch unbegrenzt.

Wenn wir diese Entwicklungen auf die Jüdische Studien beziehen, werden wir einen weiteren Grund für die oben erwähnte Verzögerung ihres ›digital turn‹ feststellen. Die Transkriptionssoftware wurde zunächst auf Sprachen angewandt, die mit lateinischen Buchstaben und von links nach rechts geschrieben werden. Obwohl jüdische Texte in lateinischen Schriftzeichen durchaus existieren, liegt der größte Teil der traditionellen jüdischen Textüberlieferung in Hebräisch oder in Sprachen vor, die eine hebräische Schrift verwenden. Die Entwicklung von Software, die Rechts-nach-Links-Sprachen effektiv erkennen und genau transkribieren kann, erfolgte zu einem späteren Zeitpunkt. Inzwischen haben einige HTR-Transkriptionsplattformen wie E-Scriptorium36 oder Transkribus37 recht genaue Lese- und Transkriptionssysteme für vonRechts-nach-Links geschriebene, nicht-lateinische Schriften wie Hebräisch oder Arabisch entwickelt.

3.2 Die Schnelligkeit der Quellenprüfung

Unmittelbar mit dem ersten Punkt verbunden, sowohl als Folge als auch als Ursache, ist die Geschwindigkeit der Quellenanalyse. Die Vervielfachung der verfügbaren – weil digitalisierten - Quellen hat es den Forscher_innen ermöglicht, aktiv eine viel größere Menge an Texten für ihr untersuchtes Korpus auszuwählen und sich mit Mengen an Lesestoff zu befassen, die früher mit einem traditionellen Ansatz innerhalb eines angemessenen Zeitraums praktisch unmöglich zu bewältigen waren. Da viel mehr Quellen zur Verfügung stehen, mussten Forscher_innen diese mit einer höheren Geschwindigkeit analysieren. Aber auch der umgekehrte Weg ist möglich. Wissenschaftler_innen sind in der Lage, Forschungsprojekte zu entwerfen, die von Anfang an auf eine große Anzahl von Texten ausgelegt sind, weil sie wissen, dass das vorhandene digitale Werkzeug eine Analyse solch großer Korpora gestatten wird. Die Präzision der digitalen Textanalyse hat es ermöglicht, sowohl bereits bekannte Texte als auch neue Quellen viel umfassender zu untersuchen und zu berücksichtigen. Im Bereich der Jüdischen Studien hatte diese Zunahme an Quantität und Qualität der Digitalisierung enorme Auswirkungen, insbesondere in den Bereichen, die große Mengen an Texten umfassen, wie die Europäische Genisa38 oder die Qumran-Manuskripte, aber auch mein ›Minhag Italia‹-Projekt, das einen digitalen Ansatz verwendet, sowohl in Bezug auf die Werkzeuge als auch hinsichtlich der schieren Menge an Text, die es analysieren will. Methoden und Werkzeuge der Digital Humanities werden beispielsweise auch in intertextuellen Zitierplattformen wie Dicta, bei der Rekonstruktion der Geschichte eines Textes wie bei Footprints, oder mit Textbearbeitung wie TUSTEP, eingesetzt.

3.3 Die verstärkte Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftler_innen

Eine offensichtliche positive Folge der Vervielfältigung digitaler Quellen und ihrer zunehmenden Online-Verfügbarkeit ist ein größerer Bedarf und die größere Leichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Forschungsrichtungen innerhalb der Jüdischen Studien. Zahlreiche Online-Konferenzen und -Workshops, die sich mit den Digitalen Jüdischen Studien befassen, zielen darauf, der wissenschaftlichen Gemeinschaft Informationen über bestehende Forschungsprojekte zu liefern. Das Forschungsprojekt einer Gruppe von Wissenschaftler_innen wird oft zu einem nützlichen Werkzeug für das Forschungsprojekt einer anderen wissenschaftlichen Gruppe oder liefert technische Ideen und Lösungen für andere. Darüber hinaus fördert die Verflechtung der Informatik mit den Geisteswissenschaften die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftler_innen in akademischen Disziplinen, die bis vor zwanzig Jahren nicht nur als unterschiedlich, sondern sogar als diametral entgegengesetzt und ohne jegliche Berührungspunkte betrachtet wurden. Diese zweite Art der Zusammenarbeit leitet den letzten Punkt ein, den ich diskutieren möchte, nämlich die Interdisziplinarität.

3.4 Die verstärkte Interdisziplinarität

Das Hinzufügen des digitalen Elements zur Methodenvielfalt der Jüdischen Studien erfordert standardmäßig einen multidisziplinären Ansatz.39 Dies ist jedoch nichts Neues für die Jüdischen Studien, ein Gebiet, das bereits eine Reihe verschiedener Disziplinen in sich vereint und sich oft mit anderen sprachlichen, kulturellen und historischen Forschungsbereichen überschneidet. In vielen europäischen Ländern haben die Jüdischen Studien keinen eigenen Lehrstuhl, sondern sind an andere Lehrstühle, Fakultäten oder Institute angegliedert, z.B. an die Philosophie, Geschichte, Literatur, Theologie, Religionswissenschaften oder sogar an spezifischere Fächer wie die Germanistik, wie es bei der Forschung zum Jiddischen häufig der Fall ist. Dennoch gibt es im Zusammenhang mit den Digital Humanities ein neues Element: Die aktuelle Interdisziplinarität überschreitet die Grenzen der Geisteswissenschaften und sorgt für Überschneidungen mit den so genannten ›exakten Wissenschaften‹, indem sie sich mit Disziplinen wie der Informatik verbindet, aber auch mit anderen Disziplinen, die scheinbar nichts mit den Digital Humanities zu tun haben, jedoch zuweilen eine Rolle darin spielen wie die Statistik, Mathematik und Physik.

4. Fazit

Hier wird der Zusammenhang mit den anfänglichen Überlegungen über frühere Diskussionen zur Wissenschaft des Judentums deutlich. Als offensichtliche Folge der vier von mir dargestellten Punkte, insbesondere des letzten, über die starke Zunahme der Interdisziplinarität, hat der ›digital turn‹ eine Verschiebung oder zumindest eine Veränderung des Gleichgewichts in Bezug auf die von Scholem und Meyer beschriebenen Tendenzen und Spannungen bewirkt. Der Pool von Wissenschaftler_innen, die sich an der Forschung im Bereich der Jüdischen Studien beteiligen, hat sich beträchtlich vergrößert und schließt Forscher_innen ein, die aufgrund ihrer Spezialisierung und Kompetenzen eine Rolle bei Untersuchungen innerhalb der ›reinen‹ Jüdischen Studien spielen. Diese Erweiterung des Pools ist sicherlich nicht nur dem ›digital turn‹ geschuldet, sondern auch den bereits erwähnten verstärkten Verflechtungen zwischen den Jüdischen Studien und anderen geisteswissenschaftlichen Nachbardisziplinen. Der ›digital turn‹ hat diesen Wandel unterstützt und beschleunigt. Diese Erweiterung des Kreises von Wissenschaftler_innen, die sich auf die eine oder andere Weise mit den Jüdischen Studien befassen müssen, wirft außerdem eine Frage auf, die ich bereits erwähnt habe: Hat die Verbreitung der multidisziplinären Zusammenarbeit, die durch die digitalen Ansätze gefördert wurde, zur Ausrichtung der Disziplin auf ›säkulare‹ Ziele beigetragen und damit eine Tendenz verstärkt, die ohnehin dem ›digital turn‹ vorausging? Ich bin der Überzeugung, dass eine Erweiterung des Kreises von Wissenschaftler_innen der Jüdischen Studien um Akademiker_innen mit unterschiedlichem Hintergrund für das Fach nur von Vorteil sein kann. Nicht, weil religiöse Wissenschaftler_innen einen verfälschten Ansatz hätten, und auch nicht, weil nicht-religiöse oder jedenfalls nicht-jüdische Wissenschaftler_innen nicht voreingenommen wären (das ist natürlich eine Illusion). Aber aufgrund ihrer unterschiedlichen Perspektive können sie eine Bereicherung für das Fach darstellen. Folglich schließt dies apologetische Motive, sowohl nach innen als auch nach außen, nicht vollständig aus. Vorurteile und Agenden können natürlich nicht einfach so verschwinden, sie verschieben und verändern sich. Eine weitere Folge dieser Verschiebung ist, dass der von Scholem erwähnte ›Bann‹ über einen Teil der jüdischen Geschichte und des Judentums aufgehoben ist oder zumindest nicht gezielt aufrechterhalten wird.

Dies verkompliziert die Diskussion über das Wesen der Jüdischen Studien, die auch ohne ihre digitale Seite noch lange nicht erschöpft ist. Vielleicht ist unser - wie wohl jedes - Fachgebiet dazu bestimmt, sich ständig neu zu definieren. Aber bisher wurde diese ständige Neudefinition nicht nur durch die Fortschritte und neuen Perspektiven des Fachs vorangetrieben, sondern durch die unaufhörlichen Neubewertungen, die das Judentum und die jüdische Identität auch außerhalb der akademischen Welt erfahren, was wiederum die Grenzen der Jüdischen Studien verschiebt. Dies setzt unser Fachgebiet unter Druck, seine Ansichten immer wieder neu zu bewerten, insbesondere, aber nicht ausschließlich, im Hinblick auf das moderne Judentum. Die digitalen Werkzeuge verkomplizieren diese Bewertung nur noch weiter und zwingen zu einer weiteren und ständigen Neudefinition der Methoden, was sich wiederum deutlich auf die Disziplin auswirkt. Diese Überlegungen resultieren aus meinen aktuellen Erfahrungen mit meinem bereits erwähnten Digital Humanities-Projekt ›Minhag Italia‹. Da das Projekt noch nicht abgeschlossen ist, wird sich meine Perspektive vielleicht im Laufe der Jahre weiterentwickeln und es werden neue Spannungen und Herausforderungen auftreten.

Unter redaktioneller Mitarbeit von Marion Bechthold-Mayer.

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