Einleitung
Das Predigtgeschehen wird immer diverser. Nicht erst seit der Covid-19-Pandemie muss die Predigt als Kommunikationsform über den Kirchenraum hinausgedacht und praktisch-theologisch neu verhandelt werden.
Im Folgenden beleuchte ich die Diversität des Predigtgeschehens im Horizont einer Kultur der Digitalität.1
In einem ersten Teil werde ich auf die institutionelle Perspektive eingehen und das Predigen auf der digitalen Kanzel thematisieren. Im zweiten Teil steht die individuell-institutionelle Perspektive und die Kanzel im Alltag im Fokus. Hierbei wird der Blick auf die religiösen Influencer*innen (die sogenannten Sinnfluencer*innen der EKD) gerichtet. Der dritte Teil stellt eine liquide Form der Predigtkultur jenseits der Kanzel vor.2 Dieses homiletische Tun ist schwer zu fassen, weil es individuell und meist nicht institutionalisiert, sondern allenfalls netzwerkartig funktioniert und von hoher Liquidität geprägt ist.
Diese drei Formen lassen sich anhand der nachfolgenden Grafik visualisieren. Sie kann als ein nicht abgeschlossener Versuch verstanden werden, das Feld digitaler religiöser Praxis zu erschließen und beschreibbar zu machen.3
Abbildung 1, Digitale religiöse Praxis
Während auf der vertikalen Achse die Spannung von individueller Praxis und Diskurs-Praxis sichtbar wird, zeigt die horizontale Achse die Spannung von digital aktiven institutionalisierten Kirchen und einer liquiden kirchlichen Praxis. Teil 1, die institutionelle Perspektive, bewegt sich dem-nach im linken oberen Segment. Teil 2, die individuell-institutionelle Perspektive mit der Kanzel im Alltag, bewegt sich in den oberen zwei Segmenten, wobei die Nähe zum Gemeindekontext durchaus gegeben ist. Teil 3 lässt sich auf der rechten Seite, oben und unten verorten.
Teil I: Predigen auf der digitalen Kanzel – die institutionelle Perspektive
Durch Covid-19 gab es einen massiven Zuwachs an digitalen Formaten innerhalb der Landeskirchen. In kurzer Zeit etablierte fast jede Ortsge-meinde einen Online-Gottesdienst. Aktuelle Studien zu Kirche und Digitalisierung wie die Contoc-Studie (Churches Online in Times of Corona) 4, die IBH-Studie (Digitale formale und non-formale Bildung)5, die Midi-Studie6 oder die ReTeOG-Studie7, haben dies näher untersucht. Ziel war es zu erfassen, wie die institutionalisierte Kirche in Zeiten der Pandemie digital agierte, sodass das Segment von institutionalisierter-gemeindlicher und individueller religiöser Praxis (links oben auf der Grafik) in den Blick kam. In diesen Studien wurde die Anbieter*innen- oder Rezipient*innen-Perspektive digitaler Aktivitäten von Ortsgemeinden untersucht, also die Digitali-sierungsdynamiken institutionalisierter Religion, meist aus der Perspektive von Hauptamtlichen.
Die Digitalisierung der Kirche äußerte sich insbesondere in den Anfängen der Pandemie in der Weiterführung der gängigen Gottesdienste im digitalen Format. Um die Metapher der Kanzel zu bemühen: Es kam zu einem enormen Zuwachs eines Predigens auf der digitalen Kanzel. Einen vertiefteren Einblick in dieses Phänomen werde ich anhand der Contoc-Studie8 geben, da ich diese selbst im Kernteam mitverantworte.
In der ersten Zeit der Lockdowns wurde in der institutionalisierten kirchlichen Praxis in Deutschland und der Schweiz viel Energie darauf ver-wendet, die Sonntagsgottesdienste digital aufrechtzuerhalten. Zuvor hatten in der Schweiz nur etwas mehr als 10% der Gemeinden Online-Gottesdienste durchgeführt, wie auf Abbildung 2 zu sehen ist.
Abbildung 2, Digitale Gottesdienste vor Covid-19
Dabei wurden am häufigsten Wortgottesdienste und Andachten gefeiert. Auch Telefonandachten waren wichtig, während partizipative Formate kaum praktiziert wurden (vgl. Abbildung 3).
Abbildung 3, Gottesdienstformen
Abbildung 4, Relevanz von Gottesdiensten
Während der Lockdowns verschoben sich die Gewichtungen der Handlungsfelder im Berufsalltag. Das Handlungsfeld Gottesdienst wurde unwichtiger. Auf die Frage: »Was wurde unwichtiger?«9 wurde mehrheitlich der Gottesdienst genannt, während nur 21% der Aussagen eine Bedeutungszunahme von Gottesdiensten festhalten. Mehrheitlich ist also eine Bedeutungsabnahme beim Handlungsfeld Gottesdienst feststellbar, traditionelle Gottesdienstformen werden kritisiert und neue, alternative Gottesdienstformen bevorzugt.10 Die Befunde sind also ambivalent: Obwohl das Predigen auf der digitalen Kanzel an Bedeutung zu verlieren scheint, zeigt sich, dass rund um die Frage von digitalen Gottesdiensten und digitaler Verkündigung Kreativität und Motivation vorhanden sind. (vgl. Abbildung 7) Dies könnte dadurch begründet werden, dass sowohl in Deutschland, Österreich und der Schweiz angegeben wurde, dass der Arbeitsaufwand geringer wurde und sich die Pastor*innen und Seelsorgenden gleichzeitig ermutigt fühlten, kreativer zu werden (vgl. Abbildung 5 und 6).
Abbildung 5, Arbeitsaufwand
Abbildung 6, Kreativität
Als motivierende Faktoren, um in neue digitale Verkündigungsformate zu investieren, wurden genannt: Teamarbeit, Chancen in digitaler Kom-munikation, Sendungsbewusstsein, Arbeitsaufwand, Kreativität und Zufriedenheit mit der Möglichkeit zur Einflussnahme auf neue alternative Formen kirchlicher Praxis (vgl. Abbildung 7).
Abbildung 7, Faktoren welche alternative digitale Verkündigungsformate fördern
Ein persönliches Sendungsbewusstsein, das davon motiviert ist, neue Anknüpfungspunkte und Kontaktmöglichkeiten mit Menschen, die kirchlich nicht involviert sind, zu schaffen, gilt als ein wesentlicher Innovationsfaktor.
Teil II: Die Kanzel im Alltag. Individuell-institutionelle Perspektive
Die zweite Ebene digitaler Verkündigung, der unbedingt Beachtung geschenkt werden muss, sind die religiösen Influencer*innen, häufig auch Sinnfluencer*innen genannt.11 Dahinter stehen kirchliche Vertreter*innen mit einer erstaunlichen Reichweite in den sozialen Medien. Es sind mehrheitlich Pfarrpersonen oder Vikar*innen, die auf eigene Initiative in den Sozialen Medien aktiv werden, sich mit dem Yeet-Netzwerk12 vernetzen und so in den Blick einer Netzwerköffentlichkeit gelangen. Im Sinne digitaler Logiken13 – erinnert sei hier stichwortartig an die Veränderung der Weltwahrnehmung,14 den Bedeutungsverlust traditioneller Institutionen,15 den Zugang zu Informationen, die Hybridisierung des Lebens16 – vermischt sich dabei Privates und Öffentliches:17 Die christlichen Sinnfluencer*innen geben Einblick in höchstpersönliche Alltagserfahrungen und treten gleichzeitig in ihrer offiziellen Funktion als Pfarrperson auf, indem sie z.B. Bilder im Talar oder mit Collarhemd posten.18 Sie beten und feiern Andachten auf Instagram oder YouTube, posten kurze liturgische Elemente und private Augenblicke.
Abbildung 8, Religiöse Sinnfluencer:innen
Die social-media-Community kann so an ihrem Pfarr- und Familienalltag, an ihren Zweifeln, dem Misslungenen und Gelungenen teilhaben. Sie verbinden ihren Alltag und ihr Dasein als Pfarrperson mit Elementen von Verkündigung. Das gelebte Leben selbst, die Bilder – u.a. Bilder im Talar, in der Kirche, bei einer Beerdigung – stel-len eine ganz eigene Form visueller Verkündigung dar. Die physische Kanzel, die beim traditionellen Gottesdienststreaming meist noch sichtbar ist, wird hier durch den Talar und durch religiös-kirchliche Symbolwelten ersetzt. Der Alltag wird zum Ort der Kanzel, von wo aus religiös kommuniziert und öffentlich sowie oftmals sehr persönlich gepredigt wird.
Die Sinnfluencer*innen können auf der Grafik der digitalen religiösen Praxis dem oberen linken und rechten Quadranten zugeordnet werden: Viele Sinnfluencer*innen sind ordinierte Personen oder Studierende der Theologie, die auf den Sozialen Medien individuell kommunizieren, durch ihre institutionelle Verortung und die visuelle Kommunikation (den Talar, das Pfarrhaus, die Kirche etc.) aber auch als Institutionsvertreter*innen wahrgenommen werden. Gleichzeitig sind viele Sinnfluencer*innen überzeugt, dass ihre digitale religiöse Kommunikation dem Auftrag kirchlicher Verkündigung nachkommt. Die institutionelle religiöse Kommunikation wird hier also nicht einfach aufgelöst, sondern durch eine individuell-institutionelle Form der Verkündigung erweitert.
Teil III: Digitale religiöse Predigtkultur jenseits der Kanzel – individuell-liquide Perspektive.
Was bis jetzt wenig in den Blick kam, ist die digitale (multi-)religiöse Kommunikation jenseits der Kanzel. Diese Form der Predigt bzw. religiösen Kommunikation ist kaum mehr institutionell angebunden. Die Normativitäten werden nicht von Kirchen oder universitär ausgebildeten Religions-expert*innen wie Pastor*innen gesetzt. Um auf die Ursprungsgrafik (Abbildung 1) zurückzu-kommen, bewegt sich diese Form im rechten oberen und im rechten unteren Quadranten. Es gibt hier unzählige interessante Beispiele, ich werde mich nun aber auf religiöse und spirituelle Apps fokussieren.19
Die Nutzung ebensolcher Apps hat in den letzten Jahren zugenommen, insbesondere während der Pandemien.20 Menschen laden diese in der Hoff-nung auf spirituelles Wohlbefinden, religiöse Impulse und Unterstützung für die psychische Gesundheit herunter.
Um nochmals an Abbildung 1 anzuknüpfen: Religiöse Apps, die konkret zu einer religiösen oder spirituellen Praxis anleiten, sind häufig, aber nicht immer im Segment von individueller Praxis und liquider religiöser Online-Gemeinschaft zu verorten. Religion per App ist plan- und kontrollierbar: Je nach zeitlicher Verfügbarkeit kann man sich auf eine fünf oder 15-minütige Meditation allein oder in einer Gruppe einlassen. Je nach Lust kann diese Mediation in Form eines hinduis-tischen Mantras, einer Atemmeditation von Thích Nhất Hạnh oder als christliches Herzensgebet praktiziert werden. Über das Smartphone wird der Zugang zu religionsbezogenen Praktiken und religiöser Verkündigung in den eigenen Händen gehalten. In und durch religiöse Apps wird gepredigt und eine religiöse Praxis angestoßen, die den persönlichen Referenzrahmen im Alltag prägen und verändern kann.21 Die Verwendung religiöser Apps »[…] constitutes part of an increasingly diverse range of religious practices that often fall outside traditional thinking.«22 Dies spiegelt sich beispielsweise in dem nachfolgenden Feedback zur religiösen App Evermore wider: »Vielen Dank für diese wertvolle App. Sie hilft im Alltag, mir Gottes Gegenwart öfter bewusst zu machen und sie hilft mir den Schritt in die digitale Welt zu gehen, den ich bisher als so sinnlos abgelehnt habe.«23
Evermore ist eine religiöse App der Evangelisch-lutherischen Kirche Hannover, deren Alltagswirkung momentan mit App-Nutzenden und den App-Entwickelnden erforscht wird.24
Abbildung 9, Evermore-App
In diesem Forschungsprozess haben Nutzende von Evermore die App mit Glaubenskursen, religiösen Impulsen und Gottesdiensten verglichen. In bestimmten Fällen kann sie christliche Ge-meinschaft ersetzen und zum Ort religiöser Verkündigung werden. Darauf spezialisiert ist auch die multireligiöse App Insight Timer, die sowohl individuelle spirituelle Praxis, gemeinschaftliche Meditationen, Chats als auch die Möglichkeit, sogenannten spirituellen Lehrer*innen zu folgen, bietet. Diese Verbindung von Gemeinschaft und Zugehörigkeit in Apps wurde bis dato kaum er-forscht, ist aber zentral für den Gebrauch, wie nachfolgendes Statement einer 50-jährigen Frau auf Insight Timer verdeutlicht: »We’ve been on IT since 2014 or 2015 I think. We used it for medita-tions which were really helpful. I have to say, though, that since we joined the XY Circle in March, my time meditating has skyrocketed. I think it is in part because of the dynamics of group meditation and the heart connection we have with people all over the globe […]. I guess what I am saying is the personal connection has taken our use of this app to a whole other level.«25
Die Beispiele machen deutlich, wie sich »Predigen« jenseits der Kanzel in einer Kultur der Digitalität vervielfältigt. Anhand religiöser Apps wird deutlich, wie sich religiöse Verkündigung individualisiert und verflüssigt. Religiöse Kommunikation wird nicht nur alltäglicher und partizipativer, sondern durchlässiger für die klassischen Grenzen zwischen profan und sakral.26
Dieses Predigen jenseits der Kanzel, also jenseits institutioneller Kontrollierbarkeit, ist bis jetzt nicht erforscht. Zu prüfen, wie oder ob eine App wie Evermore als pastorale Assistenz und explizite religiöse Verkündigungsform genutzt werden kann, muss als Forschungsdesiderat angesehen werden.
Abschließende Bemerkungen
Je stärker sich die herkömmliche Form der Predigt verflüssigt, da sie nicht mehr von der Kanzel oder von dafür ausgebildeten Personen kommuniziert wird, desto größer wird der Deutungsmachtverlust einer religiösen Institution. Wie in Teil I aufgezeigt, gibt es bei der Predigt auf der digitalen Kanzel zwar durchaus Veränderungen in der Kommunikationsform z.B. durch gestreamte Gottesdienste, aber die bisherige Deutungsmacht bleibt bestehen.
Auch bei der individuell-institutionellen Kommunikation religiöser Sinnfluencer*innen bleibt die institutionelle Deutungsmacht zumindest teilwei-se erhalten. Kommuniziert wird immer noch, wenn auch pointiert, von den dafür ausgebilde-ten, meist ordinierten Personen. Das Verkündi-gungsgeschehen verändert sich dennoch, da das gesamte auf den Sozialen Medien gezeigte und inszenierte Leben zur Predigt im Alltag wird.
Bei Formen der liquiden Verkündigung jenseits der Kanzel verteilt sich die Deutungsmacht auf viele Personen wie App-Entwickelnde, App-User*innen und religiöse und spirituelle Lehrer*innen. Es ist eine neue Form geteilter religiös-spiritueller (und manchmal gemeinschaftlicher) Verkündigung, die hier zu beobachten ist. Für religiöse Institutionen bedeutet dies einen Deu-tungsmachtverlust. Hierin besteht eine Chance für die Umsetzung eines Allgemeinen Priestertums und das Paradigma einer gelebten Theologie.27 Die Homiletikerin HyeRan Kim-Cragg be-tont: »preaching [is] never a solitary act«28. In der Einleitung ihres Buches führt sie aus: »Preaching is a public theological practice that takes the whole world as its preaching space.«29 Vielleicht können in diesem Sinne die diversen Formen religiöser Verkündigung, wie sie hier ausgeführt wurden, in ihrer Vielzahl zu einer existentiellen und kontextuell-religiösen Kommunikation bei-tragen.
Literatur
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Anmerkungen:
1 Eine Einführung und ein guter Überblick zur Kultur der Digitalität bietet: STALDER, Felix: Kultur der Digitalität, Berlin: Suhrkamp Verlag 2016.
2 Eine Homiletik jenseits der Kanzel erscheint 2023 von MÜLLER, Sabrina / SUHNER, Jasmine: Predigen jenseits der Kanzel. Eine transformative Homiletik, Neukirchen-Vluyn: Neukirchener Verlagsgesellschaft, 2023.
3 Die Grafik wurde vom Projektteam (Dr. Patrick Todjeras, Katharina Merian und mir) des Universitären Forschungsschwerpunkts »Digital Religion(s)« erarbeitet. Die Grafik dient in diesem Projekt als kategorialer Rahmen, um die verschiedenen Phänomene digitaler religiöser Praxis einzuordnen. Dies im Wissen darum, dass eine Grafik immer auch eine Komplexitätsreduktion darstellt, welche dem Phänomen nie ganz gerecht wird. »Hermeneutische Dynamiken individueller und gemeinschaftlicher christlich-religiöser Sinnstiftung in einer Kultur der Digitalität«, http://www.digitalreligions.uzh.ch/de/research/internaldynamics/p6_hermeneutical_dynamics_virtual_embodied_communities.html (zuletzt zugegriffen am 10.03.2022).
4 Vgl. »contoc. Churches Online in Times of Corona«, https://contoc.org/de/contoc/ (zuletzt zugegriffen am 22.01.2022).
5 Vgl. »Digitale Bildung und Freiwilligenarbeit«, http://www.theologie.uzh.ch/de/faecher/praktisch/kirchenentwicklung/Forschung/Digitale-Bildung.html (zuletzt zugegriffen am 10.03.2022).
6 HÖRSCH, Daniel: » Digitale Verkündigungsformate während der Corona-Krise. Eine Ad-hoc-Studie im Auftrag der Evangelischen Kirche in Deutsch-land«, 2. Auflage, Berlin 2020, S. 64.
7 SIEVERT, Holger und Ralf Peter REIMANN: Interaktion Unerwünscht? Online-Gottesdienste während der Corona-Pandemie. Weitere ausgewählte Ergebnisse der Befragungsstudie »Rezipiententypologie Evangelischer Online-Gottesdienstbesucher*Innen während und nach der Corona-Krise«, Rochester, NY: Social Science Research Network 2021.
8 »contoc. Churches Online in Times of Corona«, https://contoc.org/de/contoc/ (zuletzt zugegriffen am 22.01.2022).
9 AUS 7. Der für diese Grafik codierte Datensatz stammt aus den Contoc-Daten der Schweiz.
10 Ähnliche Resultate werden auch im Datensatz der deutschen Katho-lik*innen festgehalten.
11 Der Begriff der Sinnfluencer*innen ist eine neue Wortschöpfung aus Influencer*innen und Sinn. Glaubt man verschiedenen Onlineportalen, werden diese in den Sozialen Medien immer beliebter. Vgl. »Content mit Mehrwert: Der Aufstieg der Sinnfluencer | Mintel.com«, https://de.mintel.com/blog/medien-und-werbung/content-mit-mehrwert-der-aufstieg-der-sinnfluencer (zuletzt zugegriffen am 23.10.2021).
12 »Hinter yeet steht eine Redaktion im Gemeinschaftswerk der Evangeli-schen Publizistik gGmbH (GEP). Das yeet-Team im GEP unterstützt seine Mitglieder in den Sozialen Medien nach Bedarf und Möglichkeit durch Vernetzung, Formatentwicklung, redaktionelle Begleitung und Beratung, Technik, Analyse, Marketing und Werbung. Yeet – Das evangelische Contentnetzwerk«, https://yeet.evangelisch.de/ (zuletzt zugegriffen am 16.10.2021).
13 Vgl. DIJCK, José VAN und Thomas POELL: »Understanding Social Media Logic«, in: Media and Communication 1/1 (2013), S. 2–14; KLINGER, Ulrike und Jakob SVENSSON: »The emergence of network media logic in political communication: A theoretical approach«, in: New Media & Society 17/8 (2015), S. 1241–1257.
14 Vgl. ROSA, Hartmut: Resonanz: Eine Soziologie der Weltbeziehung, 5. Aufl., Berlin: Suhrkamp Verlag 2016, S. 716.
15 Vgl. SERRES, Michel: Erfindet euch neu!: Eine Liebeserklärung an die vernetzte Generation, Deutsche Erstausgabe, Berlin: Suhrkamp Verlag 2013, S. 23.
16 Vgl. CONSALVO, Mia und Charles ESS: »Introduction«, in: CONSALVO, Mia und Charles ESS (Hrsg.): The Handbook of Internet Studies, Malden, MA: Wiley-Blackwell 2012, S. 1–8.
17 Vgl. SCHMIDT, Eric und Jared COHEN: The New Digital Age: Transforming Nations, Businesses, and Our Lives, New York: Vintage 2013, S. 56.
18 Weiterführend wäre hierbei noch die Unterscheidung von Heidi Camp-bell, die von »Religious Digital Creatives« spricht, diese jedoch nochmals unterteilt in »digital entrepreneurs«, »spokespersons« und »strategists«. Die hier beschriebenen Sinnfluencer*innen sind den strategists zuzuordnen. Entrepreneurs sind Personen mit einem technischen Hintergrund, die sich meist unbezahlt in einer Kirche engagieren. Spokespersons meint gezielt angestellte Social Media Expert*innen einer Organisation. »Digital Strategists« sind Personen mit einer religiösen ›Berufung‹ / Ordination wie z.B. eine Nonne, ein Mönch oder eine Pfarrperson. »Religious Digital Creatives and Artificial Intelligence – An Interview with Professor Heidi Campbell«, in: AI and Faith (blog), 10. Februar 2021, https://aiandfaith.org/religious-digital-creatives-ai-interview-professor-heidi-campbell/.
19 Im Feld der App-Forschung bewege ich mich gerade mit meinem For-schungsteam bestehend aus Dr. Patrick Todjeras und Katharina Merian. »Hermeneutische Dynamiken individueller und gemeinschaftlicher christlich-religiöser Sinnstiftung in einer Kultur der Digitalität«.
20 Das App-Store-Intelligence-Unternehmen Sensor Tower fand heraus, dass im April 2020 2 Millionen mehr Achtsamkeits-Apps heruntergeladen wurden als im Januar. Spitzenreiter war Calm mit 3,9 Millionen Downloads, Headspace mit 1,5 Millionen und Meditopia mit 1,4 Millionen Downloads im April. Auch Reflectly, Daylio, Relax und Insight Timer wurden häufig genutzt. Im April 2020 wurde insgesamt 10 Millionen mal eine Wellness-App heruntergeladen, das bedeutet einen Anstieg von 24,2%. Vgl. Down-loads of Top English-Language Mental Wellness Apps Surged by 2 Million in April Amid COVID-19 Pandemic, https://sensortower.com/blog/top-mental-wellness-apps-april-2020-downloads (zuletzt zugegriffen am 22.01.2022).
21 Vgl. BELLAR, Wendi: »Private practice: using digital diaries and inter-views to understand evangelical Christians’ choice and use of religious mobile applications«, in: Research methods and theories in digital religion studies« (2018), S. 111–125, hier S. 114.
22 SCOTT, Sasha A. Q.: »Algorithmic absolution: the case of catholic confessional Apps«, in: Online – Heidelberg journal of religions on the internet 11 (2016), S. 254–275, hier S. 255.
23 XRCS Feedback-Mails 2020-2021: 10|195 - 10|195.
24 Vgl. auch dazu Projekt 6 der Universitären Forschungsschwerpunkts »Digital Religion(s)«: »Hermeneutische Dynamiken individueller und ge-meinschaftlicher christlich-religiöser Sinnstiftung in einer Kultur der Digitali-tät«.
25 Das Zitat stammt aus einem Gespräch auf Insight Timer und wurde im persönlichen Feldtagebuch festgehalten.
26 Vgl. KNOBLAUCH, Hubert: Populäre Religion: Auf dem Weg in eine spirituelle Gesellschaft, Frankfurt am Main: Campus Verlag 2009, S. 38-80;265-284.
27 Vgl. MÜLLER, Sabrina: Gelebte Theologie – Impulse für eine Pastoralthe-ologie des Empowerments, Zürich: Theologischer Verlag Zürich 2019 (Theologische Studien).
28 KIM-CRAGG, HyeRan: Postcolonial Preaching: Creating a Ripple Effect, Lanham: Lexington Books 2021, S. 55.
29 Ebd., S. 20.