Was ist Öffentlichkeit? Diese Frage öffnet ein weites Feld unterschiedlichster gegenwärtiger und historischer Phänomene, gelehrter Begriffsdifferenzierungen, komplexer Modellierungen und vielfältiger Assoziationen. Ich will Ihnen dieses Feld mit Seitenblick auf »digitale Kirchen« ein wenig sortieren. Dazu gehe ich von konkreten Szenen aus, um so – etwas grob natürlich – unterschiedliche, typische Verständnisse von Öffentlichkeit zu illustrieren, die heute alle eine Rolle spielen.
Szene eins: »Was ich euch sage in der Finsternis, das redet im Licht; und was euch gesagt wird in das Ohr, das verkündigt auf den Dächern«, heißt es in Jesu Aussendungsrede im Matthäusevangelium (Mt 10, 27).1 Macht öffentlich die Botschaft, die ihr erfahren habt, tragt sie in die Welt: Ein*e Rufer*in auf dem Dach. Dieses Zitat und dieses Bild kommen in den Debatten der evangelischen Publizistik kurz nach dem Krieg immer wieder vor, bei Martin Plieninger und Hans Joachim Iwand etwa.2 Paradigma für kirchliche Öffentlichkeit in diesen Debatten scheint die Kanzelpredigt zu sein, die diesem Dächerbild relativ nahe steht: Einer redet von einem erhöhten Punkte, viele hören zu; einer bringt etwas zum Vortrag, viele schauen zu. Mit diesem Bild wurden auch die Chancen und Grenzen der Massenmedien ausge-lotet, als Kurt Halaski und Kurt Hutten darüber stritten, ob die Presse Kanzel sein kann und soll.3
Eine zweite Szene lässt sich etwa in Anlehnung an Jürgen Habermas so schildern:4 Der Marktplatz eines Stadtstaates in der griechischen Antike; freie Männer sind ins Gespräch miteinander vertieft, diskutieren politische Angelegenheiten, verhandeln Gerichtsprozesse. Die Agora gilt als ein Paradigma des Öffentlichen: der Markt der Meinungen und Argumente. So prägend dieses Ideal bis heute ist,5 so sehr ist es mit einer vielfach benannten ethischen Hypothek verbunden: Es sind eben nur freie Männer, die hier zum Gespräch zusammenkommen – ihre Freiheit beruht auf der Trennung von öffentlicher und privater Sphäre sowie auf der Verortung der lebenserhal-tenden Arbeit, also vor allem der Frauen- und Sklavenarbeit, im Privaten, im Haus (Oikos).6
Eine dritte Bedeutung von Öffentlichkeit beschreibt Habermas »für die feudale Gesellschaft des hohen Mittelalters«: die »repräsentative Öf-fentlichkeit«.7 Hier geht es nicht um »politische[.] Kommunikation« miteinander, sondern um die Repräsentation von Macht, von Stand, Status und Majestät vor einem Volk.8 Paradigmatische Szene hierfür ist ein höfisches Fest:9 Der Herrscher »zeigt sich, stellt sich dar als die Verkörperung einer wie immer ›höheren‹ Gewalt.«10
Theologisch spannend ist, dass schon Habermas selbst diese »repräsentative Öffentlichkeit« auch im heutigen »kirchlichen Ritual, in Liturgie, Messe, Prozession« wiederfindet.11 Während er hier vor allem den Katholizismus im Blick hat, wirft dies doch die Frage auf, inwiefern die Öffentlichkeit des Gottesdienstes als repräsentative gedacht, gemeint und verstanden wird.
Eine Szene vier findet sich ebenfalls bei Habermas:12 Ein Kaffeehaus im London des 18. Jahrhunderts, neben Tee werden »Schokolade und Kaffee« gereicht; Adlige und großbürgerliche In-tellektuelle parlieren.13 Das »Räsonnement, das sich an Werken der Kunst und Literatur entzün-det« erstreckt sich »alsbald auch auf ökonomische und politische Dispute«.14 Mit dieser Szene verbindet Habermas die Entstehung einer »bürgerliche[n] Öffentlichkeit«, während der sich »eine Art gesellschaftlichen Verkehrs« als Gesolltes institutionalisiert, »der nicht etwa die Gleichheit des Status voraussetzt, sondern von diesem überhaupt absieht.«15 Was zählt, ist nicht Hierarchie, sondern »die Autorität des Arguments«.16 Von da aus verfolgt er die Geschichte über literarische bis zu politischen Öffentlichkeiten.17 Die Öffentlich-keit der »räsonierenden Privatleute« sei eine »Sphäre der Kritik an der öffentlichen Gewalt« geworden.18 Dies soll geschehen im Dienste der »Durchsetzung einer auf ratio gegründeten Ge-setzgebung«.19 Diese Grundidee, dass eine diskur-sive Öffentlichkeit, eine vernünftige Auseinandersetzung, Herrschaft vernünftig gestalten könnte, prägt Erwartungen an politische Öffentlichkeiten bis heute.
Szene fünf: Abends, 20 Uhr, in Deutschland, ein Gong ertönt aus Millionen Fernsehlautsprechern: »Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der Tagesschau«, sagt die Sprecherin und es flimmert eine wilde Vielfalt an Themen über die Bildschirme: Politik, Wirtschaft, Kultur, Medizin, Religion, Sport und Wetter. Öffentlichkeit war lange und ist immer noch die massenmedial hergestellte Öffentlichkeit, in der eine komplexe ausdifferenzierte Gesellschaft sich selbst beobachtet, wie Frank Marcinkowski systemtheoretisch gesagt hat.20 Er greift die Metapher dieser Szene auf:
»Publizistik ist […] der Bildschirm, auf dem die Sonderperspektiven zusammengeführt werden, auf dem das Bild der Politik, das Bild der Wirtschaft, die ›Bilder aus der Wissenschaft‹, das ›Auto-Bild‹, das ›Bild der Frau‹, Bilder aus Ehe und Familie usw. selbst wiede-rum wie einzelne Bildpunkte behandelt wer-den, aus denen sich eine grober gerasterte, dafür aber umfassendere (Audio-)Vision der Gesamtgesellschaft zusammensetzen läßt.«21
Entscheidend für diese massenmediale Öffent-lichkeit bei Marcinkowski ist, dass die Rezipient*innen unterstellen können, dass alle das gleiche sehen: 22 Die Tagesschau war/ist auch deshalb wichtig zu schauen, insofern alle Kolleg*innen sie vermutlich auch gesehen haben und sich darauf beziehen könnten.
Verkündigung, Marktplatz, höfisches Zeremoniell, Kaffeehaus und Bildschirm – fünf paradigmati-sche Szenen von Öffentlichkeit; andere ließen sich ergänzen: das Theater mit öffentlichen Auf-führungen auf der Bühne, die Straße mit öffentli-chen Demonstrationen oder Ausschreitungen, das Parlament als Herzstück der Demokratie. All diese Szenen haben Gemeinsamkeiten und stehen in Spannungen zueinander – beides wird schon an der geschilderten Auswahl deutlich:
(1) Gemeinsam ist ihnen, dass Öffentlichkeit im-mer mit einem vollzogenen Übergang zu tun hat. Der freie Grieche tritt aus dem privaten Haus hinaus in die Öffentlichkeit, Predigende steigen die Treppe zur Kanzel hoch. Öffentlichkeit steht so – wie oft bemerkt wurde – in der Unterschei-dung vom Geheimen einerseits und vom Privaten anderseits.23 Das Öffentliche ist demgegenüber immer das Zugänglichere, Sichtbarere, Hörbare.24 Das heißt nicht, dass Öffentlichkeiten faktisch zugänglich sind oder alle teilhätten – gerade die griechische Agora und die Kaffeehausöffentlichkeiten sind faktisch hochgradig exklusiv. Aber dem Übergang in die Öffentlichkeit eignet immer ein Mehr an Zugänglichkeit und Sichtbarkeit.
(2) Spannend im Öffentlichkeitsbegriff ist zunächst, dass er sich auf Deutsch sowohl auf den Staat bezieht – wie in: »Öffentlicher Dienst« oder »Öffentliches Recht« – als auch auf eine staatsun-abhängige Gesellschaft, die dem Staat gerade als kritisierende Öffentlichkeit gegenübertritt:25 Medi-enöffentlichkeit und öffentlicher Diskurs. Welche sprachlichen und philosophischen Traditionen sich hier überschneiden, hat Wolfgang Huber in seiner Habilitation nachgezeichnet.26 Darin hat er theoretisch die Kirche aus der Dyade mit dem Staat gelöst und soziologisch in die Gesellschaft eingeordnet.27
Während diese Einordnung heute kaum noch strittig sein dürfte, ist eine andere Spannung blei-bend strittig:28 Öffentlichkeit konnotiert einerseits in manchen der beschriebenen Szenen Situationen der Präsentation, Repräsentation und Aufführung: der Rufer auf dem Dach oder der Kanzel, der König in der repräsentativen Öffentlichkeit des höfischen Zeremoniells, die massenmediale Öffentlichkeit von Rundfunk und Presse. Öffentlichkeit konnotiert anderseits in anderen Szenen Situationen des Gesprächs, Diskurses und wechselseitigen Austauschs: auf der Agora, im Kaffee-haus.
Diese Spannung findet sich in Diskussionen um die digital öffentliche Kirche. So verweist die Digitalisierungsdenkschrift der EKD »Freiheit digital« etwa darauf, dass zu Beginn der Corona-Pandemie »Gottesdienste im Internet gestreamt« wurden, die »als Hauptakteurin eine Pfarrperson« beinhalteten:29 »Kaum Ehrenamtliche, sondern Pfarrpersonen repräsentierten symbolisch die Kirche, mehr noch: Sie repräsentierten den Raum des Heiligen oder die Begegnung mit Gott.«30 Erst im Verlauf der Pandemie sei dies »anderen Formaten, die mehr Partizipation […] ermöglichten«, gewichen.31 Implizit geht es dabei nicht nur um Amtstheologie und »Priestertum aller Gläubigen«,32 sondern eben auch um ein Öffentlich-keitsverständnis: Ist Öffentlichkeit Repräsentation des Heiligen vor einem Publikum oder braucht Öffentlichkeit als diskursive Öffentlichkeit Austausch und Partizipation?
Was ist Öffentlichkeit digital?
Das bringt schon auf die nächste Frage, die Frage danach nämlich, welchen Unterschied digitale Techniken machen. »Öffentlichkeitstheorien« haben diese Frage nach der Medientechnik lange ausgeblendet – das hat Christoph Neuberger zu Recht benannt.33 Gerade mit dem Siegeszug digitaler Medien ist deutlich geworden, dass Medientechnik einen riesigen Unterschied macht: Medienöffentlichkeiten funktionieren in Zeiten von Tageszeitung und Tagesschau anders als in Zeiten von Instagram und TikTok.
Das hat nach Neubergers Medienbegriff unter anderem mit dem unterschiedlichen »technischen Potenzial« verschiedener Medien zu tun, das sich – ebenfalls mit Neuberger – so beschreiben lässt:34 Während Rundfunk und Presse technisch auf »one-to-many«-Kommunikation festlegten, ermöglichte das Internet daneben auch »many-to-many«-Kommunikation.35 Anders gesagt: Wäh-rend Rundfunk und Presse vor allem präsentative Öffentlichkeiten fördern, ermöglicht das Internet technisch auch diskursive Öffentlichkeiten. Das hat gerade in der Frühzeit des Internet zu großen Hoffnungen geführt, dass sich mit der digitalen Technik emanzipativere, partizipativere Kommunikationskulturen durchsetzen würden; mittlerweile hat sich gezeigt, dass diese Hoffnungen überzogen waren.36 Welche Öffentlichkeiten haben sich im Digitalen tatsächlich durchgesetzt, oder mit Neubergers Begriffen gesagt, institutio-nalisiert?37 Zwei auch für digitale Kirche besonders relevante Thesen will ich kurz ansprechen:
Erstens: »persönliche Öffentlichkeiten«.38 Jan Schmidt hat plausibel die These vertreten, dass insbesondere im »Social Web« ein »neuartige[r] Typ[.]« von Öffentlichkeit entstanden ist, die »persönliche Öffentlichkeit«:39
»Darunter lässt sich in einer ersten Annähe-rung das Geflecht von online zugänglichen kommunikativen Äußerungen zu Themen von vorwiegend persönlicher Relevanz ver-stehen, mit deren Hilfe Nutzer Aspekte ihres Selbst ausdrücken und sich ihrer Position in sozialen Netzwerken vergewissern.«40
Charakteristisch sei, dass es
vor allem um persönliche Themen »subjektive[r] Relevanz« ginge,
die vor »eher kleine[n] Publika« verhandelt würden, wobei
es stärker auf das »Konversation Betrei-ben[.]« ankäme als aufs »Publizieren[.]«.41
Menschen reden und posten vor einem begrenzten Kreis von Followern über ihre alltäglichen Aktivitäten, von Shopping übers Essen bis zum Gassigehen, und schildern ihre Empfindungen; dabei können auch politische Themen explizit werden, im Mittelpunkt aber steht das Persönliche.42
Auch die Beiträge von vielen explizit evangelischen Instagramer*innen bestätigen diese These bzw. lassen sich »persönlichen Öffentlichkeiten« zuordnen: Da schildern Pfarrer*innen, wie sie sich nach einer Beerdigung fühlen und was sie gerade für ihren Hund zum Essen gekauft haben.
In »persönlichen Öffentlichkeiten« wird – wie Schmidt betont – die Grenzlinie von privat und öffentlich verschoben.43 Privates von Promis war auch schon zu massenmedialen Zeiten nachrich-tenwert,44 nun aber sind es in kleinen Öffentlichkeiten die privaten Alltagsdetails von jederfrau oder jedermann.
Zweitens: Fragmentierung. Vielfach diskutiert wurde die These, dass das Internet und insbeson-dere die sozialen Medien zu einer Fragmentierung der Öffentlichkeit führen bzw. geführt haben.45 Im deutschen Sprachraum wird diese These auf Jürgen Habermas zurückgeführt46, der in »Ach Europa« von 2008 über das Internet schreibt:
»Hier fördert die Entstehung von Millionen von weltweit zerstreuten chat rooms und weltweit vernetzten issue publics eher die Fragmentierung jenes großen, in politischen Öffentlichkeiten jedoch gleichzeitig auf glei-che Fragestellungen zentrierten Massenpubli-kums. Dieses Publikum zerfällt im virtuellen Raum in eine riesige Anzahl von zersplitterten, durch Spezialinteressen zusammengehal-tenen Zufallsgruppen.«47 Ein sehr ähnliches Phänomen wird mit dem Begriff »Filter Bubble« von Eli Pariser diskutiert:48 Dass die sozialen Medien unsere Information persönlichen Vorlieben algorithmisch anpassten, würde zu Filterblasen führen:49 »Zusammen erschaffen diese Maschinen ein ganz eigenes In-formationsuniversum für jeden von uns – das, was ich die Filter Bubble nenne – und verändern so auf fundamentale Weise, wie wir an Ideen und Informationen gelangen.«50
Die Fragmentierungsthese halte ich teilweise für plausibel, teilweise für irreführend: Einerseits spielt die algorithmische Personalisierung von »Informationsuniversen« sicher eine Rolle, wenn sich Meinungen und Meinungsunterschiede verschärfen. Menschen hinterfragen – so Bernhard Pörksen – ihren »Bestätigungsfehler (confirmation bias)« weniger als vorher oder finden ihre Auffas-sungen bestätigt.51 Das verfestigt unbegründete Auffassungen sicher und trägt zu einer Fragmentierung in der Gesellschaft bei.52
Anderseits – auch darauf hat Pörksen zu Recht verwiesen – treffen Menschen in den Unmittelbarkeiten auf ganz andere Weltanschauung – das merkt jeder, der sich mal in eine Twitter oder Facebook-Diskussion vertieft oder gar Opfer eines Shitstorms wird; deshalb spricht Pörksen »in Analogie zum Konzept der Filter Bubble« auch von »Filter Clash« – dem Zusammenprallen der »In-formationsunivers[en]« sozusagen.53 Gleichzeitig ist die Fragmentierungsthese auch teilweise irreführend, insofern sie nämlich auf einer »optische[n] Täuschung« beruht – das hat Christoph Neuberger plausibel herausgestellt:54 Es habe auch früher schon viele »kleine, thematisch spezialisierte Öffentlichkeiten gegeben«, etwa bei örtlichen Versammlungen, Stammtischen oder durch Special-Interest-Publikationen; diese seien durch das Internet nur sichtbarer geworden.55 Zudem sei der Übergang von kleinen Öffentlichkeiten zur großen massenmedialen Öffentlichkeit fließender geworden, Neuberger spricht von »[i]ntegrierte[r] Öffentlichkeit«.56 Das beinhaltet in der Perspektive der Kommunizierenden eine neue Herausforderung, weil auch das, was in der kleinen Gruppe gesagt wird und früher nur mit geringer Wahrscheinlichkeit in größere Öffent-lichkeit kam, nun leichter einer größeren Öffentlichkeit offen steht.57
Ich fasse abschließend zusammen: Was ist Öffentlichkeit? Durch alle Öffentlichkeitverständnis-se zieht sich durch, das Öffentliche jeweils als das Zugänglichere, Sichtbarere, Hörbarere zu verstehen. Dabei steht in Spannung, ob es eher um eine öffentliche Aufführung vor Publikum oder einen öffentlichen Diskurs geht. Digitale Medientechnologie verändert die Konstitutionsbedingungen für Öffentlichkeiten: technisch ermöglichen sie mehr Diskursivität. In ihrer praktischen Nutzung sind entstanden:
persönliche Öffentlichkeiten (Schmidt)
fragmentierte Öffentlichkeiten (Habermas, Pariser) und
»integrierte Öffentlichkeit«58 (Neuberger)
Literatur
Habermas, Jürgen (1971): Strukturwandel der Öffentlichkeit. Untersuchungen zu einer Kategorie der bürgerlichen Gesellschaft. 5. Aufl. Neuwied, Berlin: Luchterhand Verlag (Politica, 4).
Habermas, Jürgen (2008): Ach, Europa. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag (Kleine politische Schriften, XI).
Halaski, Kurt (1959): Die Presse ist nicht Kanzel. In: Eberhard Stammler (Hg.): Die Kirche und ihre Presse. München: Evangelischer Presseverband für Bayern, S. 34–47.
Höhne, Florian (2019): »Öffentlichkeit« als Imagination und Ensemble sozialer Praktiken. Zur Relevanz einer Schlüsselkategorie Öffentlicher Theo-logie in digitalen Kontexten. In: Ethik und Gesellschaft (1), S. 1–31. DOI: 10.18156/EUG-1-2019-ART-1 .
Höhne, Florian (2021): Welche Öffentlichkeit? Wessen Forum? Theologische, sozialphilosophische und medientheoretische Reflexionen zur Öffentlichkeit Öffentlicher Theologie. In: Lukas Kaelin, Andreas S. Telser und Ilaria Hoppe (Hg.): Bubbles & Bodies. Neue Öffentlichkeiten zwischen sozialen Medien und Straßenprotesten: interdisziplinäre Erkundungen. Bielefeld: transcript (Edition Kulturwissenschaft, Band 218), S. 39–58.
Huber, Wolfgang (1973): Kirche und Öffentlichkeit. Stuttgart: Ernst Klett Verlag (Forschungen und Berichte der Evangelischen Studiengemeinschaft im Auftrage des Wissenschaftlichen Kura-toriums herausgegeben von Georg Picht, Hans Dombois und Heinz Eduard Tödt, 28).
Hutten, Kurt (1959): Die Presse ist auch Kanzel. In: Eberhard Stammler (Hg.): Die Kirche und ihre Presse. München: Evangelischer Presseverband für Bayern, S. 48–60.
Iwand, Hans Joachim (1966): Kirche und Öffentlichkeit (A). [Vortrag, datiert auf Sommer 1947]. In: Hans Joachim Iwand: Nachgelassene Werke. Hg. v. Helmut Gollwitzer, Walter Kreck, Karl Gerhard Steck und Ernst Wolf. München: Chr. Kaiser Verlag (2: Vorträge und Aufsätze), S. 11–29.
Kirchenamt der EKD (Hg.) (2021): Freiheit digital. Die Zehn Gebote in Zeiten des digitalen Wandels. Eine Denkschrift der Evangelischen Kirche in Deutschland. 1. Auflage. Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt.
Maier, Michaela; Stengel, Karin; Marschall, Joachim (2010): Nachrichtenwerttheorie. Baden-Baden: Nomos-Verl.-Ges. (Konzepte, 2). Online verfügbar unter http://www.gbv.de/dms/ilmenau/toc/606671919.PDF.
Marcinkowski, Frank (1993): Publizistik als autopoietisches System. Politik und Massenmedien. Eine systemtheoretische Analyse. Opladen: West-deutscher Verlag.
Neuberger, Christoph (2009): Internet, Journalis-mus und Öffentlichkeit. Analyse des Medienum-bruchs. In: Christoph Neuberger, Christian Nu-ernbergk und Melanie Rischke (Hg.): Journalismus im Internet. Profession – Partizipation – Technisierung. Wiesbaden: VS Verlag für Sozial-wissenschaften, S. 19–105.
Pariser, Eli (2012): Filter Bubble. Wie wir im Internet entmündigt werden. München: Hanser.
Peters, Bernhard (1994): Der Sinn von Öffentlichkeit. In: Friedhelm Neidhardt (Hg.): Öffentlichkeit, Öffentliche Meinung, Soziale Bewegungen. Opladen: Westdeutscher Verlag (Kölner Zeit-schrift für Soziologie und Sozialpsychologie. Son-derhefte, 34), S. 42–76.
Plieninger, Martin (1948): Der Öffentlichkeitsauftrag der Kirche. In: Max Loeser (Hg.): Auf dem Grunde der Apostel und Propheten. Festgabe für Landesbischof D. Theophil Wurm zum 80. Geburtstag am 7. Dezember 1948. Stuttgart: Quell-Verlag, S. 250–264.
Pörksen, Bernhard (2018): Die große Gereiztheit. Wege aus der kollektiven Erregung. 1. Auflage. München: Carl Hanser Verlag.
Schmidt, Jan-Hinrik (2011): Das neue Netz. Merkmale, Praktiken und Folgen des Web 2.0. 2., überarb. Aufl. Konstanz: UVK (Kommunikati-onswissenschaft).
Anmerkungen:
1 Revidierte Lutherübersetzung von 2017, zitiert nach https://www.bibleserver.com/LUT/Matth%C3%A4us10%2C27.
2 Vgl. Plieninger, 1948: 253, 255; Vgl. auch für die Zitate Iwand, 1966: 12. Für Zitat und Dächerbild vgl. auch Hutten, 1959: 49.
3 Vgl. Hutten, 1959; Halaski, 1959.
4 Vgl. für die gesamte folgende Szene Habermas, 1971: 15 f.
5 Vgl. Habermas, 1971: 16.
6 Vgl. auch dazu Habermas, 1971: 15 f. Dort heißt es etwa: »Die politische Ordnung ruht bekanntlich auf Sklavenwirtschaft in patrimonialer Form.« (a.a.O., 15).
7 Vgl., auch für beide Zitate Habermas, 1971: 19, kursiv im Original. Für das Folgende vgl. a.a.O., 17–25.
8 Vgl. Habermas, 1971: 20 f., Zitat auf S. 21.
9 Vgl. Habermas, 1971: 21 f.
10 Habermas, 1971: 20.
11 Vgl. auch für die Zitate Habermas, 1971: 21.
12 Vgl. auch für das Folgende Habermas, 1971: 48.
13 Vgl. auch für das Zitat Habermas, 1971: 48.
14 Vgl. auch für die Zitate Habermas, 1971: 48, auch Habermas spricht von »erstrecken«.
15 Vgl. Habermas, 1971: 51 f., 38 f., Zitate auf S. 51 f.
16 Vgl. auch für das Zitat Habermas, 1971: 52.
17 Vgl. auch für die Begriffe etwa Habermas, 1971: 69.
18 Vgl. Habermas, 1971: 69 f., Zitate auf S. 69.
19 Vgl. Habermas, 1971: 70–75., Zitat auf S. 72.
20 Vgl. Marcinkowski, 1993: 113–133.
21 Marcinkowski, 1993: 128 f.
22 Vgl. Marcinkowski, 1993: 56 f. Siehe dort: »Aber die Publikation eines Themas im publizistischen System zwingt dazu, ihn vom nächsten Moment an als allgemein bekannt zu unterstellen, und das ist ein äußerst wir-kungsmächtiger Umstand.« (a.a.O., 56)
23 Vgl. etwa Peters, 1994: 42–45, darin insbes. S. 43.; vgl. auch schon Höhne, 2021: 39–41.
24 Vgl. zu diesen Bestimmungen so auch schon Huber, 1973: 11 f.
25 Huber, 1973: 11–31, insbesondere S. 11, 25, 28. Vgl. auch Habermas, 1971: 32 f., 38 f.
26 Vgl. Huber, 1973: 11–31, 633.
27 Vgl. Huber, 1973 und darin insbesondere etwa S. 611, 632–645. Huber spricht selbst von der »Dyarchie von Staat und Kirche als öffentlichen Hoheitsmächten«, dem »die gesellschaftliche Wirklichkeit nicht mehr entspricht« (a.a.O., 639).
28 Die Unterscheidung, die der im Folgenden genannten Spannung zugrun-de liegt, habe ich bereits anderer Stelle ausführlicher entfaltet (Höhne, 2019). Vgl. auch die dort zitierte oder erwähnte Literatur.
29 Vgl. auch für die Zitate Kirchenamt der EKD, 2021: 84.
30 Kirchenamt der EKD, 2021: 84.
31 Vgl. auch für das Zitat Kirchenamt der EKD, 2021: 85.
32 So implizit: Kirchenamt der EKD, 2021: 84, dort auch das Zitat.
33 Vgl. auch für das Zitat Neuberger, 2009: 33.
34 Vgl. Neuberger, 2009: 22–26, Zitat auf S. 22. Dem und dem Folgenden liegt Neubergers Medienbegriff zugrunde, der »einen technischen und einen institutionellen Aspekt« differenziert und so unterscheidet »zwischen dem technischen Potenzial eines Mediums und seiner selektiven Aneig-nung im Prozess der Institutionalisierung« (a.a.O., 22).
35 Vgl. Neuberger, 2009: 22–26, 59, insbes. S. 23 und 25, Zitate auf S. 23.
36 Vgl. auch Neuberger, 2009: 26 f., 29 f.; Schmidt, 2011: 157 f.
37 Vgl. Neuberger, 2009: 22.
38 Vgl. dazu und zum Folgenden Schmidt, 2011: 107–133, Zitat auf S. 108.
39 Vgl. auch für die Zitate Schmidt, 2011: 107.
40 Schmidt, 2011: 107.
41 Vgl. auch für die Zitate Schmidt, 2011: 108 f.
42 Für die theoretischen Bestimmungen, die diesen Exemplifizierungen zugrunde liegen vgl. Schmidt, 2011: 108–115.
43 Vgl. Schmidt, 2011: 132.
44 Zur Nachrichtenwerttheorie vgl. einführend etwa Maier et al., 2010.
45 Vgl. überblicksartig Schmidt, 2011: 99–105.
46 Vgl. so etwa Neuberger, 2009: 20; Schmidt, 2011: 99.
47 Habermas, 2008: 162.
48 Vgl. Pariser, 2012.
49 Vgl. für diese These etwa zusammenfassend Pariser, 2012: 9–28, zu Algorithmen dort etwa a.a.O., S. 10, 17–19.
50 Pariser, 2012: 17.
51 Vgl. Pörksen, 2018: 56 f., Zitat auf S. 56.
52 Zu diesem Punkt vgl. wie gesagt auch Pörksen, 2018: 57-59, 61.
53 Vgl. Pörksen, 2018: 118-120, Zitate auf S. 118 und 120, kursiv im Original.
54 Vgl. Neuberger, 2009: 42–45, Zitat auf S. 43.
55 Vgl. Neuberger, 2009: 43 f., Zitat auf S. 43.
56 Vgl. Neuberger, 2009: 44–47, Zitat auf S. 45.
57 Vgl. Neuberger, 2009: 45 f.
58 Neuberger, 2009: 43.