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In einfacher Sprache: "Neues Leben"

In der Reihe "Theologie in einfacher Sprache" versuchen wir theologische Grundbegriffe sehr einfach, prägnant und kurz darzustellen. Martin Hailer von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg erklärt den Begriff "Neues Leben".

Published onNov 19, 2017
In einfacher Sprache: "Neues Leben"

Der christliche Glaube behauptet: Menschen können und dürfen sich ändern. Und es ist gut, dass sie sich ändern können und dürfen. Warum das so ist und wie es geht? Das wird an Worten von Jesus deutlich und an dem, was ihm geschehen ist. Man kann zwei Schritte auseinanderhalten:

Der erste meint das neue Leben im Kleinen. Hierfür ist wichtig, dass Jesus öfters zu Menschen gesagt hat: »Folge mir nach!« Manche Menschen haben das gehört und daraufhin ihr Leben geändert. So hat etwa ein ungerechter Zolleinnehmer sein Leben geändert und hat seinen Mitmenschen geholfen. Mit einem anderen war es so: Erst hat er die Christen verfolgt und wollte sie töten lassen. Dann aber begegnete er Jesus und änderte sein Leben. Er wurde zu einem derer, die den christlichen Glauben weitersagten. Sein Name war Paulus. Neues Leben kann es auch für uns heute geben: Es kann da sein, wenn Menschen ihr Leben an den Worten von Jesus ausrichten. Das kann ganz verschieden aussehen. Aber wichtig ist: Auch im Kleinen können und dürfen Menschen sich ändern. Sie sind dann Nachfolgerinnen und Nachfolger von Jesus.

Der zweite Schritt meint das neue Leben im Großen. Dafür ist wichtig: Jesus wurde gekreuzigt und ist gestorben. Die Freundinnen und Freunde von Jesus waren traurig und meinten: Jetzt ist alles aus. Aber der Tod hatte keine Macht über Jesus. Gott wollte es so. Der christliche Glaube sagt: Jesus ist von den Toten auferstanden. Und das ist die Hoffnung auf das neue Leben im Großen: Es gibt ein neues Leben für alle Menschen bei Gott. Niemand kann es sich jetzt so richtig vorstellen, aber es wird gewiss kommen. Einer der Schreiber des Neuen Testaments hat es so gesagt: Wenn das neue Leben für alle da ist, muss niemand mehr Angst oder Schmerzen haben. Niemand muss mehr weinen. Und sogar der Tod wird keine Macht mehr haben. Dann ist der Himmel tatsächlich auf die Erde gekommen und alles Leid ist vorbei. Wann und wie es genau geschieht, das wissen wir nicht. Aber der christliche Glaube ist sicher: So wird es kommen, weil Gott sich an seine Versprechen hält.

 

Comments
2
Rückfrage
Julia Enxing:

Erst einmal: Großes Lob für die einfache Sprache. Ich finde den Text sehr gut.

Dann frage ich mich: Sind Menschen nur dann Nachfolger*innen Jesu, wenn sie sich ändern? Was muss ich denn tun, um zu so einer Nachfolger*in zu werden?

Rückfrage
Thomas Renkert:

Müsste es neben dem ersten Schritt (das neue Leben im Kleinen) und dem zweiten Schritt (das neue Leben im Großen), nicht noch einen dritten, “theologischeren” Schritt geben? Dieser dritte Schritt macht deutlich, dass es das neue Leben im Kleinen nur gibt und nur geben kann durch das neue Leben im Großen. Schritt eins und Schritt zwei hängen zusammen, wenn wir vom “Reich Gottes” reden wollen, das das “Reich der Himmel” ist und **gleichzeitig** wie ein Saatkorn, das aufgeht und wächst. Das neue Leben im Kleinen und das neue Leben im Großen sind ein- und dasselbe, es wächst, breitet sich aus, ist dynamisch. Das “Neue” von Gott ist daher tatsächlich und im Kern “Leben”.